Auf gute Nachbarschaft

Neben notwendigen Erneuerungsarbeiten sollen die Flächen der Rollwege M und N gemäß EASA-Standards angepasst werden. Eine Flächenerweiterung in den Kurven ist erforderlich geworden, um die von der EASA vorgegebene Dimensionierung einhalten zu können. Die beiden Rollwege verbinden die Nordbahn mit dem Vorfeld. Damit sind sie essenziell für den Flugbetrieb.

EASA steht für European Union Aviation Safety Agency. Zu Deutsch: Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit. Die Vorgaben der EASA gewährleisten einheitliche Sicherheitsstandard aller europäischen Flughäfen. Der Hannover Airport ist verpflichtet, die von der EASA vorgegebenen Auflagen zu erfüllen. Dazu zählt zum Beispiel auch die genannte Erweiterung der Rollwege.

Die Baumaßnahme dauert etwa zweieinhalb Monate. Sie beginnt Ende Mai und besteht aus zwei Bauphasen. Damit wird die Sperrung der Nordbahn kurzgehalten, um die Belastung der Anwohner im Einflussbereich der Südbahn so gering wie möglich zu halten. Ohne die zweite Bauphase würde der Flugbetrieb bis in den Juli hinein nur über die Südbahn abgewickelt werden können.

Die Durchführung in zwei Bauabschnitten ist betrieblich komplex, dient aber dazu, die Lärmverteilung während des zweiten Bauabschnitts zu optimieren.

In der ersten Phase ist die Nordbahn komplett gesperrt. Anfang Juni beginnt die zweite Bauphase. Dann wird die Baustelle verlegt und der Flugbetrieb auf der Nordbahn kann – wenn auch eingeschränkt – wieder stattfinden. Ab Anfang Juni wird der Flugbetrieb somit wieder auf beide Bahnen aufgeteilt werden.

Grundsätzlich sind Baumaßnahmen an Flughäfen immer eine große Herausforderung, da das Bauen parallel zum Flugbetrieb stattfinden muss. Wo man andernorts einfach Straßen sperrt, um diese zu erneuern, muss am Flughafen immer noch das Starten und Landen von Luftfahrzeugen ermöglicht werden. Das führt dazu, dass man oftmals komplexere Bauabläufe hat, um immer einen Teil der Infrastruktur zur Verfügung zu haben. Dazu sind wir als öffentlicher Verkehrsträger mit einem 24-Stunden-Betrieb verpflichtet.

An der Maßnahme sind die Baugesellschaft Papenburg aus Hannover sowie weitere kleinere lokale Firmen beteiligt. Auch unser eigenes Personal vom Flughafen ist involviert. Kollegen aus dem Tiefbau, der Elektrowerkstatt, vom Flugbetrieb, der Wasserwirtschaft, verschiedene Planer und das Grünflächenmanagement übernehmen dabei verschiedene Aufgaben. Dazu gehören neben der Erneuerung des Rollweges auch die Erneuerung des Instrumentenlandesystems durch die DFS und, während der Pistensperrung, beispielsweise Betonplattenauswechslungen, Gummiabriebentfernung auf der Piste, Markierungsarbeiten sowie Wartungsarbeiten an der Befeuerung. Insgesamt wird die Maßnahme durch 60 Personen begleitet.

In unserer Vortragsreihe "Zweieinhalb für Zehn" ermöglichen wir Ihnen als direkter Nachbar einen Einblick hinter die Kulissen. Ganz exklusiv für 10 Teilnehmer. In zweienhalb Stunden erfahren Sie von unseren Experten maximales Flughafenwissen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Ob Mensch, Natur oder Technik: Unsere Spezialisten zeigen Ihnen die faszinierende Flughafenwelt.

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